.



 

 
 
  Sie sind hier:   » Startseite » Archiv » 2009 »
 

 

 
Leutesheim in den letzten 100 Jahren
 
∙ Notstandsarbeit

Ein Auszug aus dem Buch "Leutesheim - ein Dorf im Hanauerland und seine Kirche"

von H. Schäfer, U. Schüz u. a., 1990

Mit dem Kriegsende 1918 war unsere Region wieder Grenzland geworden, vor allem war Straßburg als Arbeitsplatz nicht mehr zugänglich. Die Stadt hatte damit auch einen Teil ihres Umlandes eingebüßt. Das Fehlen der dortigen Arbeitsplätze hatte einschneidende Folgen.

Bürgermeister Karl Sänger fand 1929 bei seinem Amtsantritt hier 112 Arbeitslose vor, das bedeutete damals auch Not für die Angehörigen. Er ließ des halb Notstandsarbeiten durchführen. Die Gemeinde bekam für diese Maßnahmen auch Staatszuschüsse in gut zwei Drittel der Aufwendungen, die insgesamt 128.000 Mark betrugen.

In Notstandsarbeit wurde ein Teil des unwirtschaftlichen Rheinwaldes „im Gritt“ ausgestockt, es entstanden Wiesen und Ackerflächen. Damit möglichst viele Arbeitssuchende in den Genuss dieser Regelung kamen, teilte der Bürgermeister der Arbeiten jeweils für 26 Wochen zu, danach bezogen die Bürger wieder für den gleichen Zeitraum Arbeitslosenunterstützung, um danach wieder für ein halbes Jahr Arbeit zu bekommen. So wurde die drohende Aussteuerung vermieden.

In Notstandsarbeit wurde der Wald „im Gritt“ ausgestockt. (1929)

In Notstandsarbeit wurde eine Brücke zum Rhein errichtet, die Brücke zum Neudorf („Bächlers Bruck“) in Stein ausgeführt, daneben jedoch eine Furt für das Vieh belassen und der Steg beim neuen Kindergarten gebaut. Auch die Freizeiteinrichtungen im Altenbruch entstanden auf diese Weise.

„Bächlers Bruck“ mit der Furt durch den Gießelbach.



zurück | drucken


Aktives Dorf Leutesheim, Juli 2009