Leutesheim in den letzten 100 Jahren
 
∙ »Bi de Großel schloofe«

Ein Auszug aus dem Buch "Leutesheim - ein Dorf im Hanauerland und seine Kirche"

von Else Reiff, 1990

Wann alles wohl wär, was d’ hitti Erziehung lehrt, hadde mir alli ä Magge un kenn klener. Mir han noch bi de Großel schloofe derfe, des isch allemol ä Fescht gsinn. Vorem Nachtgrabb hamr wellewaj Mores ghet. Meh noch vorem Bott. Nachem Nachtglocklidde han d’ Gnägges nix meh uff de Stroß verlore ghett. Medem Fahrrad un de Gärt in de Hand het de Bott alli Stroße abgsuecht. Mir ischer ämol noch, bis inger de Stäj un het mmer inger d’ Wade gfizt. Awer no? Nix wie ab un zue de Großl ins Bett gschlupft. No het nix me weh gedohn un hab vor nix me Angscht ghet. Im Winter het ä großer Waggler als s’ Bett gewärmt. „Großl verzahlsch mr ebbs, hä?, oder mache mr zerscht Hieserrodes?“ Des isch so gange: D’ Großl het innere Stroß ä Hus gsuecht un het d’ Familli schange gsinn. No het mr gerode, un wammrs enfach net rusgebrocht het, wills zue schwer isch gsinn, het mer Mehlsupp gsait. No het de glich noch ämol ä Familli sawe derfe.

Ah, ja! Wammr zowe nochem Nachtglockelidde noch Fanges gemacht han, hammr, ehs Lidde ferdi isch gsinn, enander noch d’ Nachtschlapp gänn.
Isch ä Maidl bim ä Kerl gstande, hamr Bueweroller zure gsait. Het ä Kerl mit em Maidl gebabblt, ischs ä Maidlschmegger gsinn.


Jetzt noch ä paar Rimmer, wu d’ Großl uns gelehrt het:

Ich wäß was ich mach,
ich hopps in de Bach,
ich hol ä langer Fisch,
on lejne uff de Disch.
ich hol ä langi Gawl
un steckne in de Schnawl.

Änne, Dänne, Dendekät, wann mr metze hamr Späck,
wann mr bache hammr Brod, wann mr schdärwe simmr dod.

Hesch Hunger, schlupf in ä Gogommer,
hesch Dorscht, schlupf in ä Wurscht.

Fingerspiel:
Des isch de Dumme, der schiddlt Pflumme,
der hebt se off, der dreit se häm un
der klen Stumpe ißt se alli ellen.

Robert Thorwart (Kuter-Robbes) mit seiner Großmutter, 30er Jahre.